Über Mich
«Ich will die Realität abbilden. Und ich bin der Meinung, dass man das Licht und die Farben auch mit einem Bleistift abbilden kann»
Das Zeichnen begleitet mich seit meiner frühen Kindheit. Meine Mutter arbeitete zu Hause in Oberengstringen für eine Metzgerei und hielt Bestellungen mit Bleistift auf gelben Preislisten fest. Wenn sie die Papiere nicht mehr brauchte, durfte ich deren Rückseite vollzeichnen – natürlich mit Bleistift.
Anfänglich zeichnete ich vor allem Tiere, zum Beispiel den Wellensittich, den ich mit sechs Jahren bekommen hatte. Nach der Geburt meiner ersten Tochter wechselte ich mein Leitmotiv und malte nun Menschen. Als dann meine beiden Töchter ausgezogen waren, bildete ich mich an der Schule für Gestaltung weiter, kam so zur Aktzeichnerei und erhielt mehr Gefühl dafür, auch Bewegungen abzubilden. Doch mir fehlte die Dreidimensionalität, weshalb ich mich auch noch in die Kunst der Bildhauerei einführen liess. So lernte ich, die räumliche Tiefe besser zu erkennen und darzustellen. Zusammen mit dem Wissen aus der Aktmalerei war ich nun bereit, auch Städte zu zeichnen. Denn wer Städte zeichnen will, muss Menschen zeichnen können.
Meine Bilder entstehen durch eine ganz besondere Technik. Man kann es sich vorstellen wie ein Tintenklecks, der sich von links nach rechts und von oben nach unten ausbreitet. Meine Motive male ich entweder direkt vor Ort, oder ich fotografiere sie und zeichne sie dann zu Hause. Damit ich in diesem Schaffensprozess nicht gestört werde, habe ich nicht mal ein Handy. Nur so finde ich die Ruhe, mich ganz auf mein Motiv einzulassen und einfach nur zu zeichnen. Denn das ist es, was ich möchte – zeichnen.
Meine Kunst war lange Zeit nur mir, meiner Familie und meinen engsten Freunden zugänglich. Ich habe gemalt, weil es mich erfüllt und geerdet hat. Ich zeichnete, um zu zeichnen. Meine Bilder bewahrte ich in Mappen auf, alle in Passepartouts und geschützt vor Licht und anderen schädlichen Einflüssen. Selten verschenkte ich eins meiner Bilder, denn es fiel mir wahnsinnig schwer, mich von ihnen zu trennen. Das ist zwar bis heute so geblieben, aber ich habe so viel positives Feedback zu meiner Kunst bekommen, dass ich mich entschieden habe, sie einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen. Deshalb habe ich seit Januar 2017 mein eigenes Atelier.